Aretsried hatte früher 7 Bauern und 35 Sölden als alt eingesessene Bürger, sowie die Pfarrpfründe und die Schule. Diese hatten ein Nutzungsrecht am Gemeindewald und den unverteilten Gemeindegrundstücken. Die erst später zugezogenen Leerhäuser auch Gnaidler genannt (es wurde ihnen gnädiglich die Ansiedlung erlaubt) hatten keinen Anteil am Nutzungsrecht.

Viele Söldner und Leerhäusler übten als Nebenerwerb ein für den Ort notwendiges Handwerk aus. So gab es eine Schmiede, eine Wagnerei und eine Schreinerei. Auch einen Zimmermann, Schuhmacher, Schneider und Sattler, eine Störnäherin und einen Hafner. Bis 1890 bestand eine örtliche Ziegelei. Bis 1910 wurde im Dorf Bier gebraut. Bis 1870 gab es mehrere Hauswebereien. In Heimberg wurde eine Getreidemühle und ein Sägewerk betrieben. Aus der kleinen Dorfkäserei von einst entwickelte sich die heutige Großmolkerei MÜLLER-MILCH.